Sonderausstellung Kunstmuseum

Renée SintenisPionierin der Bildhauerei

Sie galt als Gesicht der Weimarer Republik und mit ihrer modischen Kurzhaarfrisur als ein Vorbild für die „neue Frau“: Renée Sintenis, eine Pionierin der Bildhauerei. Ob beim Ausritt im Tiergarten oder am Steuer des eigenen Automobils; im Berlin der 1920er Jahre machte die hochgewachsene und androgyn wirkende Künstlerin großen Eindruck.

In ihrem plastischen Schaffen bevorzugt Sintenis das kleine Format. In Kleinplastiken widmet sie sich zunächst dem weiblichen Akt und bald vorwiegend der Tierplastik. Um ihrer Profession zu folgen, bricht sie mit ihrer Familie.

Renee Sintenis Ausstellungsansicht
Ausstellungsansicht „Renée Sintenis“ im Edwin Scharff Museum. Für die Werke von Renée Sintenis: © VG Bild-Kunst, Bonn 2020. Foto: Edwin Scharff Museum, Nik Schölzel

Doch auch die kraftvolle Vorwärtsdynamik eines Polospielers oder die gespannte Konzentration der populären Boxkämpfer weiß die Bildhauerin zu veranschaulichen. Ihre pointierten, packenden Sportlerdarstellungen sind damit zugleich ein ausdrucksstarkes Zeugnis der Sportbegeisterung der Zeit. Eindringliche Selbstbildnisse und die charaktervollen Bildnisse von Freunden, zu denen der Dichter Joachim Ringelnatz zählt, befördern zusätzlich das Interesse an ihrem künstlerischen Werk. Mit der Plastik der „Daphne“ schafft die Künstlerin zudem eine der eindrucksvollsten mythologischen Verkörperungen der Zeit.

Nach einschneidenden Jahren der inneren Emigration wird Renée Sintenis schließlich in den 1950er Jahren mit ihrer Skulptur des Berliner Bären zur Botschafterin der von ihr so geliebten Stadt. Bis heute ist diese Schöpfung als Trophäe der Berliner Filmfestspiele heißbegehrt und weltbekannt.

Titelfoto: Renée Sintenis auf Sylt, Bildarchiv Georg Kolbe Museum Berlin, Nachlass Renée Sintenis

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