06.12.2025 – 03.05.2026

„Tanze dein Leben / Tanze Dich selbst“

Tanz wird Kunst, 1892 bis 1933. Teil 2: Höhepunkte

Um 1900 befreite der neue künstlerische Tanz den Körper nicht nur vom Korsett und aller Konvention. Er wurde subjektiv, emotional, frei und erhob den Anspruch, eine eigenständige Kunstgattung darzustellen. Die 1920er-Jahre avancierten zu einer Hochzeit des Ausdruckstanzes. Bedeutende Tänzerinnen und Tänzer gründeten ein ganzes Netzwerk aus Tanzschulen, experimentierten mit großen Laienformationen und riefen Tänzerkongresse ins Leben.

Emil Pirchan (1884 -1957), Wein-Wunder. Ein Spiel in Sinntänzen, Berlin 1918, aquarellierte Kreidelithografie, Städtische Sammlungen Neu-Ulm
Ludwig Kainer (1885 -1967), Plakat „Valeska Gert“, 1917

Der neue Tanz eroberte schließlich auch die Theater- und Opernbühnen. Der Gruppentanz löste zunehmend den anfänglichen Solotanz ab.

Hans Robertson (1883 -1950), Rudolf von Laban, Die grünen Clowns, um 1928, Fotografie, Privatbesitz

Immer mehr Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich mit seinen Bewegungsformen und sahen die modernen Tanzkonzepte als Parallele zu ihren eigenen Reflexionen auf die turbulenten Jahre der Weimarer Republik. Abstraktionstendenzen finden sich ebenso wie Tanz als kinetische Skulptur. Zugleich bildete der Tanz die grundlegenden menschlichen Schicksalsfragen ab, war sozialkritisch und politisch oder religiös-spirituell. Erstmals wird das Edwin Scharff Museum mit dieser Ausstellung diesem spannenden Dialog nachspüren.

Ottilie Wollmann (1882 – 1944), Dynamischer Tanz (Tänzerin Gret Palucca), 1928, Bronze, H 24,8 cm, Städtische Sammlungen Neu-Ulm, Foto: Nik Schölzel

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