Sonderausstellung Kunstmuseum

Zwischentöne. Die Sammlung Hermann-Josef BunteDeutsche Malerei des 20. Jahrhunderts

Mit Leidenschaft hat sich der Hamburger Jurist Hermann-Josef Bunte der deutschen Malerei des zwanzigsten Jahrhunderts verschrieben. Innerhalb von 30 Jahren ist die Sammlung Professor Buntes auf ca. 400 Gemälde und Papierarbeiten von insgesamt 43 Künstlern angewachsen. Sie gibt Einblick in die Entwicklung der Moderne; vom Spätimpressionismus über informelle Arbeiten bis hin zum sogenannten „Neuen Realismus“ reichen die Stiltendenzen.
Ein Hauptgewicht der Sammlung liegt im Bereich des norddeutschen Expressionismus der jüngeren Generation: Eduard Bargheer, Karl Kluth und Rolf Nesch sind gleich mit mehreren Hauptwerken vertreten.

Das besondere Augenmerk des Sammlers gilt einer Künstlergeneration, deren Werk – bedingt durch die Einschnitte zweier Weltkriege – bis vor einigen Jahren wenig beachtet, verkannt oder in Vergessenheit geraten war. Erfolgreich initiierte Hermann-Josef Bunte mit der Auswahl dieser Künstler eine Neubewertung ihrer Arbeiten. Neben den Malern der Hamburger Sezession zählen dazu der im Ersten Werltrieg jung verstorbene Hermann Stenner (geboren 1891), eines der begabtesten Talente seiner Zeit, oder die lange vernachlässigten Malerinnen Anita Rée und Alexandra Povórina. „Stolz bin ich darauf“, so Hermann-Josef Bunte, „daß sich in meiner Sammlung viele Kunstwerke befinden, von denen der Künstler selbst oder seine Künstlerkollegen sagten, es sei das Beste, was er geschaffen habe.“

Ein weiterer Grund für die Präsentation im Edwin Scharff Museum Neu-Ulm ist die große Anzahl von Künstlern, die mit dem Edwin-Scharff-Preis geehrt wurde. Die Auszeichnung, die 1955 nach dem Tod des namengebenden Neu-Ulmer Bildhauers von der Stadt Hamburg, in der Scharff zuletzt lebte und lehrte, gestiftet wurde, wird bis heute verliehen.

Die Neu-Ulmer Ausstellung umfasst rund 70 Gemälde, die zuvor bereits u. a. in der Hamburger Kunsthalle gezeigt wurden. Im Anschluss wird die Sammlung Hermann-Josef Bunte in der Moritzburg Halle und danach im Ausland präsentiert werden.