VOLKER MÄRZ – Laughing Windows
Dem Künstler Volker März (*1957), der im neugestalteten Treppenhaus im Neubau des Edwin Scharff Museums seit 2009 mit seinen ‚Wandläufern‘ vertreten ist, widmet sich die neue Sonderausstellung. Der in Berlin lebende Künstler stellt nun sein Oeuvre vor. Volker März bezieht verschiedene Kunstformen, u.a. Skulptur, Installation oder Performance, in sein Werk mit ein. Seine raumbezogenen Inszenierungen, haben oft auch einen politischen Bezug.
Der Performancekünstler, Bildhauer, Maler und Videokünstler Volker März hat in den letzten Jahren ganze Ausstellungsräume mit Hunderten von kleinen und mittelgroßen bemalten Tonfiguren gestaltet, die zumeist Persönlichkeiten aus Philosophie, Literatur oder Geschichte darstellen. Hannah Arendt, Adolf Eichmann, Friedrich Nietzsche, Pina Bausch oder Josef Beuys sind ebenso darunter wie Franz Kafka, der dem Künstler in den letzten Jahren häufig als besondere Erzählstimme diente. Aus diesen Tonfiguren und aus Fotografien, Texten und Musikvideos inszeniert Volker März für Neu-Ulm eine Ausstellung, die er „Laughing Windows“ – Lachende Fenster überschreibt. Der Titel bezieht sich auf die dargestellten Personen, die für den Künstler Fenster waren, um die Welt aus einer neuen Perspektive zu sehen. Fenster, da sie neue Räume und Einsichten eröffneten oder auch Reibungsflächen für eine kritische Beschäftigung boten. „Laughing“ Windows deshalb, weil neben der beglückenden Bereicherung auch Ironie und Humor eine große Rolle in der Arbeit von Volker März spielen.
Als weiteren Schwerpunkt der Ausstellung, für die viele der Arbeiten eigens entstanden, umkreist März das Thema Kind. Er zeigt das Kind-Sein als paradiesischen Zustand außerhalb jeglicher gesellschaftlicher Strategien und nicht minder dessen absurdes Aufeinanderprallen mit der zweckorientierten, doktrinären Welt der Erwachsenen.
Tabulos und mit Lust an der provokativen Zuspitzung, zugleich voll Zärtlichkeit beharrlich auf Gefühle pochend, entwirft Volker März so sein ganz persönliches Welttheater. „In einem gewissen Sinne ist es eine Art umgekrempelte Retrospektive auf das, was mich die letzten 10 bis 15 Jahre umgetrieben hat: Große Denker und Persönlichkeiten liebevoll vom Sockel zu holen, um sie mit ihrer Biografie direkt zu vereinen und sie damit jeder Form von distanzierendem Genie-Kult zu entziehen“.
Die Ausstellung „Laughing Windows“ wird im Anschluss im Museum für zeitgenössische Kunst DOX/Prag gezeigt werden.