MAX KLINGER – Auf der Suche nach dem neuen Menschen
Er war Maler, Grafiker, Bildhauer und Kunstpolitiker: Max Klinger (1857 – 1920) zählt zu den bedeutendsten Künstlern seiner Epoche. Von seinen Zeitgenossen zur Kultfigur stilisiert, geriet Klingers umfangreiches Werk in der Weimarer Zeit in Vergessenheit. Erst seit den 70er Jahren setzte eine erneute Würdigung seines Schaffens ein. Grund genug, dem Vielfachbegabten anlässlich seines 150. Geburtstages zahlreiche Ausstellungen vorzugsweise in nord- und ostdeutschen Museen auszurichten.
Der gebürtige Leipziger, der Käthe Kollwitz und Alfred Kubin, Franz von Stuck wie Edvard Munch oder Max Beckmann beeinflusste, ist insbesondere als Schöpfer virtuoser, psychologisch-verrätselter Radierungen und durch seine mehrfarbigen, polylithen Skulpturen bekannt. Die in Zusammenarbeit mit dem Georg Kolbe Museum Berlin entstandene Ausstellung richtet ihr Augenmerk hingegen auf Klingers grundlegenden Beitrag zu einem modernen Menschenbild. Seine Aktdarstellungen verdeutlichen eine Abkehr von der traditionellen akademisch-idealisierenden Figurenauffassung: Sie zeigen den Menschen in einer oft als schockierend empfundenen Natürlichkeit.
Die Ausstellung im Edwin Scharff Museum am Petrusplatz präsentiert Skulpturen und Zeichnungen und eine weniger bekannte Seite des großen Grafikers und Bildhauers: Seine Gemälde.
Eine Kooperation mit dem Georg-Kolbe-Museum, Berlin. Ausstellung und Katalog wurden ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog zum Preis von 24,90 Euro.