GESELLSCHAFTSGARTEN – Martin Weimar
Martin Weimar (geb. 1959 in Neu-Ulm), der einer Neu-Ulmer Gärtnerfamilie entstammt und in Weihenstephan eine Ausbildung im Bereich der Blumen- und Zierpflanzengärtnerei und Floristik absolvierte, hat Mitte der 80er Jahre in München bei Daniel Spoerri Kunst studiert. Mit Fotos und Pflanzeninstallationen mit lebenden Pflanzen nimmt er in einer künstlerischen Verdichtung insbesondere den ehemaligen Neu-Ulmer Gesellschaftsgarten und seine Historie in den Blick.
Ist es eine Geschichtsausstellung? Eine Kunstausstellung? Eine Kulturgeschichte? Zeigt sie eine Geschichte der Gartenkunst? Eine Kunstgeschichte des Gartens?
Eigens für diese Ausstellung hat sich Martin Weimar auf Spurensuche in seine Heimatstadt begeben. Über Jahre hinweg recherchierte er die Geschichte
des in unmittelbarer Sichtweite des Museums gelegenen Gartens der „Ulmer Gartengesellschaft“.
Als „Salon im Grünen“ war der so genannte „Gesellschaftsgarten“ von 1793 bis 1945 Treffpunkt der Haute Volée der Donaustädte. Als Institution deutschlandweit einzigartig, spiegeln sich im Schicksal der ursprünglich vor den Toren der ehemaligen Reichsstadt jenseits der Donau angesiedelten Idylle
gesellschaftliche Strömungen, europäisches Kräftemessen, sowie die Entwicklung des Erwerbsgartenbaus vom Ende des 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.
In fünf Kapiteln in fünf Räumen blättert der Künstler die Geschichte der Ulm/Neu-Ulmer Gartengesellschaft und ihres legendären Gartens auf.
Titelfoto: Martin Weimar, Jungle King, Anthurium crassinervium (A. ellipticum) Pflanzeninstallation 2012. Foto: Edwin Scharff Museum, Nik Schölzel