URBILD UND FORM - GERHARD MARCKS – Skulptur und Zeichnung
Gerhard Marcks (1889 – 1981) gehört neben Ernst Barlach, Georg Kolbe, Wilhelm Lehmbruck oder Edwin Scharff zu den großen figürlich arbeitenden Bildhauern des 20. Jahrhunderts in Deutschland.
1889 in Berlin geboren und 1981 in der Eifel gestorben, durchmisst seine Kunst fast ein ganzes Jahrhundert. Ist es anfangs die Tierplastik, die den jungen Autodidakten interessiert, rückt rasch die menschliche Figur – eines der zentralen Themen aller Kunst – in den Mittelpunkt seines Schaffens.
Auf die kubistisch-abstrahierten Holzskulpturen, die während seiner Zeit als Lehrer am Bauhaus (1919 – 1925) entstehen, folgt eine durch die Begegnung mit archaischer Plastik geprägte, beruhigtere Formensprache, die dem Naturvorbild wieder stärker verpflichtet ist. Lebensgroße Bronzeplastiken – darunter Hauptwerke wie die „Thüringer Venus“ – sind ebenso vertreten wie seltene Holzskulpturen der Bauhaus-Zeit. Größtenteils unpublizierte Zeichnungen ergänzen und bereichern den Blick auf das plastische Werk.
Marcks´ Kunst speist sich aus den Eindrücken, die er in seiner unmittelbaren Umgebung sammelt. Seine Figurenerfindungen zeichnet eine große Natürlichkeit aus. Völlig unprätentiös und ganz mit sich im Einklang strahlen sie eine Gelöstheit und Ruhe aus, der jegliches Pathos fremd ist. In dieser Grundsätzlichkeit werden sie nicht selten zu Urbildern menschlichen Seins. Die Ausstellung im Edwin Scharff Museum gibt einen Überblick über das gesamte Schaffen des Künstlers.
Sie wird ermöglicht durch die großzügigen Leihgaben des Gerhard-Marcks-Hauses Bremen.