Sonderausstellung Kunstmuseum

FarblichtKunst und Künstler im Wirkungskreis des Glasmalers Gottfried Heinersdorff

Die Sonderausstellung stellt drei Bereiche vor, das Lebenswerk von Gottfried Heinersdorff, des Betreibers der bekanntesten und größten deutschen Glasmalereiwerkstatt der Moderne,  bedeutende Glasfenster und Glasmosaike, die aus dieser Werkstatt hervorgehen und schließlich die private Sammlung von Gottfried Heinersdorff.

Die enge Zusammenarbeit mit der Kunstszene ermöglicht Heinersdorff den Aufbau einer Sammlung von Gemälden und Graphiken der bekannten Brücke-Künstler Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff, des nordischen Expressionisten Christian Rohlfs, von Lyonel Feininger, Cesar Klein und einigen weniger bekannten Vertretern dieser Stilrichtung.

Gottried Heinersdorff gilt als der Pionier der Glasmalerei der Moderne. Von der mittel-alterlichen Glasmalerei und Glasmosaikkunst  überwältigt, war es seit Beginn des 20. Jahrhunderts sein Anliegen, die Glasmalerei wieder zu beleben und zu reformieren. Heinersdorff verfolgte zweierlei: Durch genaues Studium der alten Techniken forderte er den materialgerechten Umgang mit dem Werkstoff Glas und weist so den Weg zu neuen künstlerischen Gestaltungen.

Heinersdorff gewinnt führende Künstler für seine Produktion. So arbeiten für ihn zum Beispiel Max Pechstein, Cesar Klein und Josef Albers. Johan Thron Prikker und seine Schüler sowie die Niederländerin Jacoba van Heemskerk  – beide sind mit mehreren großen Arbeiten in der Ausstellung vertreten – sind die wichtigsten Vertreter der neuen Glaskunst. Sie malen nicht mehr auf Glas, sondern „mit“ dem Glas, d. h. sie arbeiten mit dem Werkstoff und seinen künstlerischen Möglichkeiten. Die emotionale Kraft der Farben verbindet sich dabei mit der geistigen Wirkung des immateriellen Lichts zu stimmungsvollen Farblichträumen.

Die Ausstellung ist in Kooperation mit dem Kunst-Museum Ahlen und dem Clemens-Sels-Museum Neuss entstanden. Sie soll mit ihren beleuchteten, teils raumhohen Glasarbeiten auch die Faszination, die diese Lichterlebnisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts auslösten, wieder greifbar machen.