Einschnitt/Ausdruck – Holzschnitte des Deutschen Expressionismus aus dem Museum Schloss Moyland
Aus Sehnsucht nach dem Unverbildeten und Ursprünglichen entdecken die Expressionisten die alte Technik des Holzschnittes wieder.
Die knappe und konzentrierte Holzschnittkunst erscheint geradezu als Extrakt des Expressionismus, als „Wahrzeichen der neuen Kunst“ (C. Glaser), die durch Vereinfachung, Verzerrung und Deformation innere seelische Stimmungen zum Ausdruck bringen will.
Sämtliche führenden Künstlerinnen und Künstler des Expressionismus setzen sich mit dieser Technik auseinander. Gegen den Widerstand des Holzes schneiden sie in die Platte und schaffen in der Auseinandersetzung mit den Eigenheiten des Materials Darstellungen von konsequenter Vereinfachung und schroffer Herbheit.
Doch die vermeintliche Beschränkung auf wenige Bildmittel – den Rhythmus der Linien und das Gegeneinander schwarzer und weißer Flächen – erzielt eine eindringliche Steigerung im Ausdruck.
Es ist „eine Technik, die zum Bekenntnis herausfordert, zum unmissverständlichen Darlegen dessen, was man letztlich meint“, urteilte Ernst Barlach.
Das Edwin Scharff Museum zeigt rund hundert Originalholzschnitte von Heckel, Kirchner, Feininger, Kandinsky, Pechstein, Marc, Schmidt-Rottluff und Campendonk u. a., die zwischen 1905 und 1930 entstanden sind.