Bernhard Heiliger – Die Köpfe
Gezeigt werden über 30 Porträtköpfe, die Höhepunkte des Bildnisschaffens von Bernhard Heiliger.
Viele Arbeiten – insbesondere das Porträt von Karl Hofer (1951) sind Inkunabeln der Bildniskunst. Sie machten Heiliger mit einem Schlag bekannt.
Im Werkverzeichnis Heiligers von 1989 sind lediglich 25 Bildnisse vermerkt. Die Recherchen zur Ausstellung (von Marc Wellmann v.d. Heiliger-Stiftung) brachten nun über 60 Porträtköpfe zu Tage.
Wenige Bildnisse entstammen Aufträgen wie der Kopf Ernst Reuters und der von Theodor Heuss (1960), die meisten zeigen Freunde und Weggefährten wie Walter Gropius, der Komponist Boris Blacher, der Philosoph Hans Blüher,…
Besonders hervorgehoben wird seine Verknüpfung der damals heftig diskutierten Kunstweisen „abstrakt“ und „figürlich“: Heiligers Bildnisse charakterisieren den Dargestellten, sie bleiben naturgetreu und zielen auf das Wesen des Porträtierten. Zugleich versteht es der Bildhauer die Bildnisse als skulpturale Form zu modellieren: neben der Darstellung überzeugen sie als ausdruckstarke plastische Form, als allgemeingültiger Typus. Dazu passt, dass Heiliger seine Bildnisse nie „Bildnis“ betitelt hat, sondern stets als „Kopf“ oder „Kopflandschaft“.
Bis auf wenige Vorläufer sind alle Bildnisse in den fünfziger Jahren entstanden. Danach wandte sich Heiligers Interesse ausschließlich der gegenstandslosen Form und
dabei vor allem der Freiplastik zu.
Die Ausstellung stellt mehr als einen der bedeutendsten Bildhauer der Nachkriegszeit
(und sein bildnisplastisches Schaffen), mehr als eine herausragende Position in der Entwicklung der Kunst im 20. Jahrhundert vor. Sie entwirft auch ein
Panorama Berlins in den 50er Jahren und macht die Zeit des Wirtschaftswunders lebendig.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Bernhard Heiliger-Stiftung und sechs Museumsinstitutionen, darunter das Georg Kolbe Museum Berlin und das von-der- Heydt-Museum, Wuppertal