ALS MÜNCHEN LEUCHTETE – Malerei der Jahrhundertwende aus der Sammlung Siegfried Unterberger
Die Ausstellung versammelt etwa 45 Gemälde der Jahrhundertwende aus der Sammlung Siegfried Unterberger, Meran, darunter zwei Neuerwerbungen des Sammlers, die bisher kaum in Ausstellungen zu sehen waren.
Heute weitgehend vergessen, galt sie einst als progressive Künstlervereinigung: die Künstlergruppe „Scholle“. In der Aufbruchsstimmung des neuen Jahrhunderts, in der Zeit als „München leuchtete“, wie Thomas Mann in seiner Erzählung „Gladius Dei“ beschreibt, bestimmte sie die Kunstszene in München von 1899 bis 1911 wesentlich mit. Die ehemaligen Studierenden der Münchner Akademie aus dem Dunstkreis der „Jugend“, der stilprägenden, epochemachenden „illustrierten Wochenschrift“, finden sich zusammen, um bessere Ausstellungsbedingungen zu erhalten. Kein künstlerisches Programm engt die Gruppe ein. Ihre zwischen Impressionismus und Jugendstil changierende Formensprache widmet sich symbolistischen Fantasien ebenso wie den großen Gattungen Porträt, Akt, Stillleben und Landschaft, die sie in stimmungsvollen Gemälden festhalten.
Ab 1903 gehört auch Leo Putz zur Gruppe. Seine helle Palette, in der er bevorzugt Frauenporträts oder Akte schildert, und seine sachlich-straffe Pinselführung lassen ihn rasch zu einem der populärsten Künstler der Münchner Schule werden.
Es erscheint ein Katalog (23 €)